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Donnerstag, 31. Dezember 2020

9 Gedanken-

Inspiration Kleines zu verändern!!


Es muss nicht immer die große Nummer sein...es muss nicht immer Bämmm machen.

Es sind die kleinen Dinge, die Veränderung bringen.
Es sind die kleinen Dinge, die deutlich was bewegen.

In diesem Sinne möchte ich Euch, meine lieben Leser, ein einfaches Danke sagen.
Danke für die Rückmeldungen...die sind für mich von großer Bedeutung.
Danke für die Ermunterungen.....die haben auf mich eine große Wirkung.
Danke für Anregungen und Fragen....die sind Teil meiner Inspiration. 

Ich wünsche euch einen guten Start in das neue Jahr!!💥💝


..auf das wir wieder ZUSAMMEN "stehen" können 😎




Sonntag, 29. November 2020

Begegnung im Kontaktverbot

Eigentlich wollte ich über was anderes schreiben, aber ich hatte eine Begegnung und die wollte ich Euch einfach nicht vorenthalten. Dieser kurze Kontakt hat mich zum nachdenken gebracht.

Seit einigen Tagen wird unser Alltag wieder von einem Kontaktverbot bestimmt. Freunde treffen ist nur ganz eingeschränkt möglich, beim Arbeiten gibt es viele Auflagen und das Einkaufen erledige ich mit den üblichen AHA- Regeln und im Schnelldurchgang. Ja Niemanden zu nahe kommen lautet die Devise und ich versuche mich an die gebotenen Regeln zu halten. Bis zu diesem Morgen.....

Ich schlendere durch die morgendlichen Straßen. Kalt, klare Luft zieht um die Häuser. Bis auf den Bäcker sind alle Läden geschlossen. Ein paar Menschen sind eilig unterwegs und zwei Straßenkehrer drehen ihre Runden und sorgen für eine saubere Stadt. Da ich noch etwas Zeit habe bis zu meinem Termin, entschließe ich mich noch eine kleine Schleife extra zu laufen. Und just in diesem Augenblick kommt von der anderen Straßenseite ein junger Mann auf mich zu. Schon von weitem ruft er mir ein: "Hallo, können Sie mir helfen?" zu.

Da er optisch sehr verwahrlost aussah, überlegte ich mir: "Gebe ich ihm mein gerade gekauftes Frühstück oder lieber ein paar Euros mit!" Zielstrebig steuerte der junge Mann auf mich zu. Und was dann kam, ließ mich einfach nur glotzen. Ich war völlig überrumpelt!!  Schon seine 2. Frage: "Können Sie mir bitte dringend helfen?" Ließ mich ihn etwas irritiert anblicken...normal kommt doch gleich:       "Hast Du mir mal`nen Euro?" 

So nicht heute.

Verzweifelt schaut mich der junge Mann an und dann kam seine Frage: " Ich brauche wirklich Ihre Hilfe...Können Sie mir meine Hose zu machen?" Entsetzt starrte ich den jungen Mann an. Er blickte mich an...ich blickte Ihn an...meine Hirn war am rattern und ich war völlig sprachlos!!

Ich sagte zu Ihm: "WAS ich soll Deinen Hose zu machen?" " Ja, bitte": kam die prompte Antwort zurück. Ich war überfordert und sagte :" Äh, nee, hallo, wie stellst du dir das vor ? Ich kann doch nicht hier auf der Straße an Deiner Hose rum machen!" "Aber die rutscht und ich bekomme sie einfach nicht zu", war seine flehende Antwort.

Ich völlig entgeistert und wusste nicht was ich machen sollte. Der junge Mann schaute mich aus seinen kindlichen Gesicht an und sagte nochmals:" Bitte helfen Sie, ich bekomme die Hose mit einer Hand nicht zu:"

Da schaute ich genauer hin und sah, dass er seine linke Hand völlig steif im Ärmel hielt und die Grundgelenke der Finger ganz schwarz waren....mit dieser Hand konnte er die Hose auf keinen Fall zu machen.

Und mit anderen Hand hielt er eine viel zu kleine Hose krampfhaft fest. Sein mittlerweile entblößter Bauch, den er mir entgegenstreckte, schien nur aus Haut und Knochen zu bestehen.

Und Jetzt Du... WAS WÜRDEST DU TUN ? Wie würdest Du die Geschichte weiter schreiben??

In Zeiten von Corona und Kontaktverbot...? 

In Zeiten groß geschriebener Schlagwörter Wir stehen füreinander ein...!? 

In Zeiten  der Ansteckung...?

Einige Tage vor dem ersten Advent.....wo Nächstenliebe und Spendenaufrufe uns tagtäglich umwerben!?

Welches Gefühl würde Dich  in dieser Situation begleiten?

Mitgefühl....Mitleid....Angst....Eckel....Traurigkeit....Wut....????

Meine Geschichte geht weiter und sie hat mich einiges gelehrt....

Es sind genau die Menschen, denen ich mit Liebe begegnen darf, die Gott mir tagtäglich vor die Füße stellt. 

Es sind genau die Situationen, die mich herausfordern... 

Es sind genau die Begegnungen, von denen ich lernen darf.....

Wie ist Jesus mit den Menschen umgegangen, die seine Hilfe benötigen. 

In Matthäus 15,29- 31 lesen wir: Eine große Menschenmenge kam zu ihm auf den Berg und brachte ihm viele Menschen mit unterschiedlichen Gebrechen und dann heißt es weiter Jesus heilte alle! Jesus sein Mitgefühl galt den Menschen...er heilte sie alle. 

Was ist mit meinem Mitgefühl, gilt es den Menschen..... helfe ich in der Not??

Und ein weitere Vers hat mich sehr zum nachdenken gebracht: In Hebräer 13,2 heißt es: Vergesst nicht Fremden Gastfreundschaft zu erweisen, denn auf diese Weise haben einige Engel beherbergt.

Was ist mit meiner Gastfreundschaft, lebe ich sie auch wenn sie nicht im typischem Gewand da herkommt??

Mich hat diese Begegnung getroffen, mich hat meine Reaktion zum nachdenken gebracht!

UND....in Zukunft werde ich immer eine Schnur dabei haben....


So wie die Rinde von diesen Bäumen geschält wurde,
hat diese Begegnung an meiner " Herzensrinde" geschält! 

 Liebe Grüße, viele gute Gedanken und eine schöne Adventszeit! 💝



 

Freitag, 30. Oktober 2020

Training im Verborgenen

Der Beckenboden- ein Muskelverbund, der im verborgenen liegt und arbeitet. 
Leider wird er allzu gerne vergessen und meistens nicht trainiert. 

Damit zählt der Beckenboden zu dem am häufigsten Vernachlässigten Muskeln in unserem Körper, obwohl seine Aufgaben und Funktion sehr wichtig sind. 

Die Bedeutung des Beckenbodens für die Stabilität des aufrechten Skeletts ist enorm. 
Ein gesunder Rücken ist ohne eine stabile Beckenbodenmuskulatur nicht möglich. 

Es lohnt sich aber mal genauer hin zu schauen: Erstmal ein bisschen Theorie;) 
Der Beckenboden besteht aus drei Muskelschichten und ist damit ein absolutes Powerpaket. 

Die äußere Schicht schlingt sich netzartig um die Schließmuskeln. Wenn man beim Wasser lassen den Strahl anhält, wird damit die Muskeln dieser Muskelschicht aktiviert.
Diese Muskelschicht ist in der Regel gut trainiert und sollte nur bedingt isoliert trainiert werden.

Die mittlere Schicht spannt sich zwischen dem Schambein und den Sitzbeinhöckern wie ein Fächer auf. Wenn man die Sitzbeinhöcker anspannt, spürt man wie sich die Muskulatur an der Innenseite des Oberschenkels aktiviert. Jetzt ist die mittlere Schicht aktiv.

Die innerste Schicht ist das Zentrum der Muskelkraft und die wichtigste Schicht.
(Im Fachjargon Musculus Levator ani)
Aktivieren kann man diese Schicht, in dem man die Sitzbeinhöcker anspannt, Steißbein Richtung Ferse schiebt und das Schambein nach oben zieht. Sichtbar kann man es sich machen, wenn Du Dich vor den Spiegel stellst, die Hände auf die Hüftknochen/ Oberschenkelaußenseite legst. 
Mit der Aktivierung der Muskulatur verschmälern sich die Hüften sichtlich. Die innerste Schicht ist aktiviert.

Die Aufgaben des Beckenbodens sind sehr vielfältig. 
Zum einen schließen die Muskeln das Becken nach unten hin ab und tragen damit die unteren Bauchorgane im Becken. Eine weitere große Aufgabe ist die Beteiligung an der Vernetzung der Rumpf und Beinmuskulatur. Der Muskel levator ani begleitet die Aufrichtung des Becken. 
Durch die Aufrichtung des Beckens, kann sich die Lendenwirbelsäule das Kreuz-/ Steißbein senkrecht ausdehnen.
Gleichzeitig vergrößert sich, mit der Aufrichtung des Beckens, der Gelenkspalt im Hüftgelenk.
Eine aktive Entlastung der Lendenwirbelsäule und der Hüftgelenke wird spürbar.
Der richtig eingesetzte Beckenboden und das optimal ausgerichtete Becken bietet idealen Raum für die Organe der unteren Körperhälfte. Er wirkt damit der Erschlaffung und Senkung der Organe entgegen, beugt Inkontinenz vor und hat eine nicht zu verachtende Wirkung auf das Lymphsystem.
Außerdem stärkt ein aufgerichteter Körper das Selbstbewusstsein und verleiht mir eine ganz neue Ausstrahlung.

Zur Vervollständigung möchte ich noch erwähnen, das Zwerchfell ist ein guter Mitspieler zum Beckenboden und federt das Gewicht des Oberkörpers ab. Ein weiterer Mitspieler auf der untersten Ebene ist das Fußgewölbe. Ein gut trainiertes Fußgewölbe stärkt die Beine und leitet die Kraft nach oben weiter. (Übungen für den Fuß...Artikel November 2019)
Diese 3 Ebenen fördern sich gegenseitig und erleichtern ein gute anatomisch aufgerichtet Haltung

💪
Und nun 2 einfache Übungen:
1. Sitz
- Stuhlkante möglichst weit vorne sitzen.
- Füße in V-Form und hüftbreit auseinander stellen, Sprunggelenke unter den Knieen positionieren, bde. Füße gleichmäßig belasten. ( Ferse- Großzehengrundgelenk)
- Rücken aufrichten, Scheitelpunkt zur Decke schieben, Blick ist geradeaus
- Arme in eine 90° Haltung nehmen und an den Fingern einhacken und auseinander ziehen.
- Sitzbeinhöcker anspannen, Steißbein Richtung Fersen ziehen gleichzeitig kippt das Schambein und zeigt nach vorne oben.
> Jetzt ist der ganze Körper angespannt

Die Übung: 
Anfänger: Abwechseln linke/ rechte Ferse in den Boden schieben. Das Wandern-am -Ort erst mal einüben. Dabei die Kontrolle über den Beckenboden bekommen und die Spannung über die Dauer der Übung halten. 10- 20 Wiederholungen.
Fortgeschrittenen: Abwechseln den Fuß vom Boden ein paar Zentimeter anheben.
Wichtig dabei ist, dass die Beckenbodenmuskulatur über die gesamte Übung gehalten wird.
Beginne mit 10 Wiederholung und steigere es auf bis zu 50 Wiederholung.
Weicht der Oberkörper zur Seite aus oder spannt der Oberschenkel zu stark an, sind die Beckenbodenmuskeln noch zu schwach und Du solltest noch einige Tag die Anfängerübung machen.
💬Tipp: Die Übung ist überall einsetzbar, Arme können auch unten bleiben, dann fällt es gar nicht auf!!!….Training im verborgenen;)
2. Rückenlage
- Beine sind angestellt und hüfbreit auseinander. Wer mag kann ein Kissen, Ball oder ein Ballon zwischen die Kniee nehmen.
- Sitzbeinhöcker anspannen und Steißbein/Kreuzbein Richtung Ferse ziehen
- Scheitel in die andere Richtung schieben. Rücken zeiht sich ganz lang.
- Po etwas anheben. Bauch ist entspannt und ganz weich.

Die Übung: Immer bei der Ausatmung das Kreuzbein noch weiter Richtung Ferse schieben.
Das gibt eine pulsierende Bewegung.....weiter, weiter..
Mit 10 Wiederholungen anfangen und bis auf 50 Wiederholungen steigern.
Wichtig ist, die Beckenbodenspannung über die ganze Zeit halten und erst dann wieder locker lassen, wenn der Po wieder auf dem Boden liegt.
Diese 2 Übungen können richtig viel bewirken….probiere es einfach mal aus;) Viel Spaß!!

Mittwoch, 30. September 2020

Zeit


Zeit.....

 

Innehalten

einen Augenblick

Zeit großzügig verwalten

passiv sein, nicht aktiv gestalten

aufnehmen, wahrnehmen

um die eigene Achse drehen

kindlich, einfach nur bestehen

Sinne entfalten

genießen, fühlen und erhalten!!


Einfach nur genießen!!





Donnerstag, 27. August 2020

Alpenüberquerung

 Letzte Jahr um diese Zeit ging ein Traum von mir in Erfüllung: Die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran!!

Eine Freundin und ich hatten den gleichen Wunsch und gemeinsam haben wir uns im August 2019 auf den Weg gemacht.

Eigentlich begann diese Reise aber schon viel früher. Bei den Vorbereitungen wurde mir schnell klar. Diese Reise ist was ganz besonderes, bei dieser Reise ist das Ziel der Weg!

Für uns beide stand schnell fest, für diese 1.große Tour brauchen wir einen Guide

Gesagt... geplant .....Auf Empfehlung haben wir bei einer Bergschule angerufen und gebucht.

Die boten einige „Überquerungstouren“ an. Unsere Entscheidung viel dann auf eine Tour etwas Abseits der gängigen Route.

In unserer Unwissenheit war das der absolute „Glücksgriff“ gewesen, den dieser Weg war nicht so stark frequentiert wie die klassische Route.

Auch das unsere Gruppe klein war, war ein toller „Zufall“. In der Regel laufen in solchen Gruppen bis zu 15 Personen und mehr mit….das wäre für mich der absolute Horror gewesen. Also waren wir einfach nur froh, über unsere kleine Gruppe.

Schon bei der Organisation merkte ich, dass ich mich präzise vorbereiten musste und es einige Planung bedurfte, um sicher ans Ziel zu kommen.

Die Entscheidung mit Bergführer zu laufen, war für uns „Neulinge“ absolut richtig gewesen. So konnten wir doch noch einiges über den Berg und das richtige Verhalten am Berg lernen.

Los ging diese Reise nicht nur mir der Planung der Rahmenbedingungen, sondern auch mit dem Fitnesstraining…..

Meine größte Angst war, ob ich das „Ganze“ konditionell überhaupt schaffen werde….. zum Glück hatten wir ca. 4 Monate zur Vorbereitung eingeplant. Laufen war angesagt!!

Mit Rucksack - ohne Rucksack... mit Stöcke - ohne Stöcke, bergauf-bergab ...eintägige - mehrtägige Touren….und verschiedene Gymnastikübungen zur Kräftigung der Rücken und Beinmuskeln.

Wenn ich das hier so schreibe hört sich das richtig fleißig an….;)

Nur in der Realität musste ich sehr gegen meinen inneren Schweinehund kämpfen. Zu allem Überfluss bekam ich dann auch noch die Grippe, was mich in meinem Training sehr zurück schlug.

Ich selber gab mir für das Vorbereitungstraining die Note „befriedigend“ Ich war mit meiner Leistungen und Kondition nicht zufrieden.

Und mit dieser Leistung möchte ich eine 7-tägige Alpenüberquerung mit bis zu 9 Stunden Gehzeit und Gepäck auf dem Buckel schaffen??“

Davor hatte ich einen riesengroßen Respekt. Immer wieder war ich sehr verunsichert und zweifelte sehr, ob das wirklich machbar ist.

Es war gut das wir zu zweit waren. So haben wir uns gegenseitig Mut zu gesprochen, uns zum Wandern animiert und zum Durchhalten motiviert.

Trotz aller Umständen konnten wir einige Kilometer und Etappen in der Vorbereitung zurück legen. Mit jedem Schritt und der Konzentration auf das Jetzt konnte ich an Kondition und Kraft zunehmen.

Zu so einer großen Tour gehört auch die richtige Ausrüstung …..und da Bedarf es eine gute Beratung, dass „frau“ das Richtige kauft.

Ich wollte nicht viel Geld ausgegeben und auf keinen Fall mit den neusten Trends in den Bergen Rum rennen.

Der alte Rucksack von meinem Vater war aber dann doch schnell aussortiert, weil er nicht richtig auf den Hüften saß.

Meine 15 Jahre alte Wetterjacke musste auch weichen, das Innenfutter hatte sich aufgelöst und somit war die Wassersäule kaputt.

Und ganz wichtig sind die richtigen Schuhe mit den passenden Wandersocken. So habe ich doch etwas Geld in Schuhe, Jacke und Rucksack investiert. Wie sich im Nachhinein raus stellte war diese Anschaffung richtig gewesen!!

Mit der richtigen Ausrüstung haben wir uns dann an das Packen gemacht.

7 Kg Gepäck war die allgemeine Empfehlung.

7 Kg ?? Das ist nicht viel! Meine Begleiterin hat jedes Teil abgewogen.

Ich war der eher etwas lachs. Ich dachte: „Mein Rucksack hat nur ein Fassungsvermögen von 7,5 kg und was mit muss, muss mit“.

Hä“?! Falsch gedacht….. Beim zusammen tragen meiner Sachen wurde ganz schnell klar, das ist Zuviel. Es passte sowieso gar nicht in meinen Rucksack 7 Kg ist sehr wenig ;)….ein weiteres Mal aussortieren und reduzieren stand auf dem Programm. Schlussendlich war mein Gepäck auf das Minimum zusammen geschrumpft und nun hatte alles Platz im Rucksack.

Es ist schon erstaunlich auf wie viel „frau“ verzichten kann!

Dann kam der große Tag und ich hatte verschlafen!! Nach einem Anruf, einem großen Schreck und einer Tasse Kaffee ging es mit 67 PS und im Vollgas nach Oberstdorf. Ankunft mit Glockenschlag 10.00 Uhr. Unsere Gruppe wartet schon gespannt auf die letzten Teilnehmer. So hatte ich mir den Start nicht vorgestellt.

Bevor wir los marschierten, wurde das Gepäck von unserem Bergführer gewogen.

Damit es keine bösen Überraschungen gibt und keiner vor dem Ende zusammen bricht wird das Gepäck gewogen“, so seine Aussage.

Mit vielen Kommentaren und Witzen wurde das Gepäck von uns 8 Teilnehmer an die Waage gehängt. Alle Rucksäcke waren über 10 Kg.

Sofort schoss mir der Gedanke in den Kopf:“ Oh Schreck was habe ich alles vergessen“?

Dann war ich dran….

7 kg Marschgepäck, sehr gut. Dieses Gewicht ist gut zum tragen. Das traue ich dir zu,“ so seine Aussage über meinem Rucksack.

Ich war erleichtert und doch skeptisch. Immer wieder kam der Gedanke, hoffentlich fehlt mir nichts?!

Die anderen hatten deutlich mehr. Keiner musste etwas zurück lassen!

Trotz Empfehlung. Ich war beeindruckt, wie gelassen der Bergführer, damit umging….schließlich muss er sich das Gejammer über das Nicht-mehr-können und hätte-ich-nur-nicht-zu-viel-mitgenommen anhören.

Aber es ist schwierig etwas zurück zu lassen, wenn man nicht weiß was auf einem zu kommt. Da können die Erfahrenen noch so reden….und ich war nach wie vor sehr verunsichert!! Aber ich wollte Vertrauen, dass er es weiß und sein Rucksack war noch kleiner als meiner;)

Aber Vertrauen und los lassen scheint nicht so einfach zu sein, besonders wenn das was auf mich zu kommt ungewiss ist.

Das mit dem „zurück-lassen“ scheint der Bergführer auch zu Wissen und genau für diese Fälle gibt es eine 2. Chance! Nach unsere ersten 5 Stündigen Etappe, in der uns der Guide „heimlich“ auf Kondition und Ausdauer prüfte und jeder für sich die Schwere seines Rucksacks erleben konnte, hatten wir unsere erste Berghütte erreicht. Hier gab es die Möglichkeit das Gepäck nochmals zu überprüfen und das wirklich Unnötige ins Tal zu schicken. Einige meiner Mitstreiter haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht.

Und ich, ich war einfach nur froh über meine sparsames Gepäck und mein Vertrauen!

Ist es nicht oft so, dass

ich viel zu viel Unnötiges in meinen „Lebensrucksack“ packe und meine alles muss mit?!

...ich viel zu viel Ballast durch das Leben schleife, wo los lassen besser wäre?

ich Sicherheit an Dingen fest mache, anstatt zu vertrauen?


Mich hat diese Reise einiges gelehrt….

Es war schon erstaunlich, das Gepäck welches der Bergführer mir zugetraut hat, war kein Problem. Es hat mich auf der gesamten Tour nicht belastet.

Es war zwar da und beim abnehmen spürte ich, dass ich einiges an Gewicht getragen hatte, aber es war nie zu viel oder zu schwer!!!

Jeden Tag aufs Neue konnte ich mir den Rucksack auf den Rücken schmeißen und los marschieren.

Das fand ich sehr erstaunlich…..weil das Tragen von dem Rucksack über mehrere Tage war eine meiner größten Sorge im Vorfeld gewesen.

Wenn ich so darüber nach denke, bin ich froh das ich der Empfehlung folgen konnte. Hätte ich nach meinem vermeintlichem Bedarf gepackt, wäre die Waage weit über 10 Kg gestiegen!!

Interessanterweise hatte ich alles dabei was ich brauchte.


Da stelle ich mir schon die Frage:

Was stecke ich alles in meinen Lebensrucksack rein?“

Sorgen, Ängste, Zweifel, Zukunftsfragen, usw.

Vergangenes, Schuld, Einsamkeit, usw.

Ich trage doch viel zu viel Ballast durch mein Leben.

Sachen“ die auf meiner Reise überhaupt nicht nützlich sind.

Sorge euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage“. Mt. 6,34

Ist das nicht eine Erleichterung mich nur auf den Augenblick zu konzentrieren? Ich brauche nur das tragen, was ich an diesem Tag benötige!!

Und genau wie der Bergführer mir 7 kg zutraut Tag für Tag über die Berge zu schleppen, traut mir Gott nur soviel zu, dass ich einen Tag durch stehen kann.

Nicht an jedem Tag wünsche ich mir UNENDLICHKEIT, aber mit deutlich reduziertem Gepäck, kann ich jeden Tag gut leben!

Und wenn es doch mal zu viel wird, gibt Gott mir die Zusage mein Gepäck neu zu sortieren und das Überflüssige raus zu schmeißen:

Alle eure Sorgen werft auf ihn; den er sorgt für euch“ 1. Petrus 5,7

WUNDERBAR…..

Warum nur fällt mir das Los- lassen so schwer?

Warum nur fällt mir das Vertrauen so schwer?

Warum bürde ich mir immer zuviel Gepäck auf ?

Aufstieg...immer dabei unser Gepäck;)

WUNDERBAR



Der Weg ist das Ziel 

ANKOMMEN



Dienstag, 28. Juli 2020

Atem holen

Atmen holen…..noch nie war es für mich so anstrengend, noch nie habe ich meinen Atem so gespürt wie heute.

Meine eigene warme und feuchte Luft atme ich ein….Meine eigene warme Luft atme ich wieder aus….schwer, anstrengend und eingeschränkt empfinde ich das Atmen.

Ein und aus…unermüdlich kämpft sich meine Luft durch die Maschen vor meinem Mund… ein aus…ein aus…ein aus….

Der Mundschutz liegt wie ein Fremdkörper vor meinem Mund. So richtig will ich mich an den neuen Begleiter nicht gewöhnen!!

Und doch scheint sich dieses neue „Kleidungsstück“ in meinem Leben breit zu machen!!

Mundschutz. Mund- Nasenschutz. Mauldäschle. Maulkappe oder wie er auch immer genannt wird, soll das Infektionsgeschehen eindämmen.

Mir wird es ein bisschen schummrig und ich bin froh, dass ich aus dem Laden raus bin.

Ich reiße das Stück Stoff von meinem Mund. Endlich kann ich frei atmen!!

Durchatmen …..Was für ein angenehmer Moment!!

Beim Wandern bergauf, spüre ich auch ganz deutlich meine Atmung…ich höre mich atmen, ich fühle die Anstrengung. Auch hier ist das Atem holen beschwerlich und ich merke, wie das Luft holen mich anstrengt. Aber mit einem kleinen Unterschied, der Sauerstoff strömt frei in meine Lungen.

Der Brustkorb hebt und senkt sich. Die frische Luft tut gut. Mein Atem fließt frei und klar ….ein aus…ein aus..ein aus…ein aus…

Das bringt mich zum Nachdenken.

Unsere Atmung…..Lebenselixier!! Von Gott selbst in uns hinein gelegt.

Gott der Herr, machte den Menschen….und blies ihm den lebendigen Odem in seine Nase. Und also war der Mensch eine lebendige Seele.“ Auszug 1. Mose 2,7

Vom ersten Atemzug bis zu unserem letzten Atemzug flankiert die Atmung unser aller Leben. Mit jedem Atemzug begleitet mich Gott durch mein Leben.

Dazu ein paar Fakten:

Ein Erwachsener amtetet ca. 12-15 x in der Minute ein und aus. Pro Atemzug entspricht das ca. ein halber Liter Luft. Somit nimmt eine Erwachsene Lunge ca. 8. Liter O2 in der Minute auf. Und das entspricht ca. 10.000 Liter am Tag.

Bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren macht ein Mensch ca. 500.000.000 Atemzüge.

500 Millionen „Begegnungsmomente“ mit Gott…..Er ist immer präsent, er begleitet mich ein Leben lang.„Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem Gottes hat mir das Leben gegeben“. Hiob 33,4

Kaum einer denkt darüber nach. Kaum einer nimmt die Atmung wahr. Sie ist einfach da und funktioniert ganz automatisch.

Die Atmung …

passt sich meiner Lebenssituation an.

passt sich meiner körperlichen Anstrengung an (steigt mein Pulsschlag, steigt meine Atemfrequenz)

passt sich meiner Entspannung an (beim Schlafen wird die Atmung ruhiger und langsamer)

passt sich meinen Gefühlen an. (Bei Angst beispielsweise verändert sich meine Atemfrequenz, sie wird schneller und flacher)

Die Atmung ist da!! Unbewusst gesteuert vom vegetativen Nervensystem und doch beeinflussbar! Damit hat dieses System ein Alleinstellungsmerkmal. Auf kein anderes Körpersystem können wir so bewusst Einwirken. Das Herz beispielsweise können wir nicht eben so mal anhalten, wie wir die Luft anhalten.

Und genau das macht die Atmung so einzigartig.

Schon in den 1920 iger Jahren legten die Gymnastiklehrerin großen Wert auf die Atmung und erkannten die Wichtigkeit der Atmung in der Therapie und Behandlung. Von vielen belächelt und nicht ernst genommen, wurde in kleinen Studios die Atemtherapie und Gymnastikübungen umgesetzt.

Ich bin begeistert, mit was für einem Pioniergeist die jungen Frauen sich an die Arbeit machten.

Solche Leitsätze prägten die ersten Gymnastikstudios:

* „Das normale Atmen ist ein Zusammenspiel von Bewegungen des Brustkorbes und des Bauches. Man sollte dies täglich üben“.

* „Die Atmung leidet beträchtlich bei einer sitzenden Berufstätigkeit“.

* „Wer Angst hat dessen Körper verändert sich, die Atmung wird flach, der Mensch verkrampft sich. Dadurch legt der Mensch sich eine andere Körperhaltung zu“.

So eine der Thesen (in Kurzform) der Gymnastiklehrerin Carola Speads°.

Darüber hinaus schreibt sie in einem Buch, dass 1978 veröffentlicht wird: „Der moderne Mensch lebt buchstäblich in einer atemlosen Zeit“.°°

Was für weise Worte….

Schon ohne dem Mundschutz rennen wir oft atemlos durch das Leben und bekommen dadurch weniger Sauerstoff ab. Jetzt sind wir zwar in vielen Dingen ausgebremst und vielleicht nicht mehr ganz so atemlos, aber die Luftaufnahme ist durch die Maske erschwert. Sauerstoffmangel entsteht!!

Wie kann ich meine Lunge trainieren und stärken.

Wie kann ich meine Lunge belüften und den Sauerstoffaustausch verbessern.

Die sogenannte Vollatmung besteht aus 3 unterschiedlichen Atemarten:

Der Brust-, der Flanken-, und der Bauchatmung. Diese drei Säulen der Atmung lassen sich gut trainieren.

Setze Dich aufrecht auf einen Stuhl. Lege die Hände auf Deinen Brustkorb. Der Brustkorb hebt und senkt sich. Die meisten Menschen sind sogenannte Brustatmer und atmen nur in den oberen Teil der Lunge. Sie ziehen bei der Atembewegung den Brustkorb nach oben.

Spüre einmal nach, wie Deine Atembewegung sich anfühlt.

Wie kann ich meine Atmung trainieren?

1. Die Bauchatmung: Lege die Hände auf den Bauch. Atme in die Hand ein. Der Bauch hebt sich während der Einatmung und beim Ausatmen senkt sich der Bauch nach innen.

Atme bewusst zu Deinen Händen.

Ganz oft passiert eine paradoxe Atembewegung, d.h. der Bauch geht nach innen beim einatmen und nach außen beim ausatmen.

Bauchatmung

2. Die Flankenatmung: Lege die Hände rechts und links an den unteren Rippenbogen. Nun atme wieder gegen die Hände ein. Die Rippen heben sich nach außen. Die Lunge wird nun seitlich ausgedehnt und kann dadurch noch mehr Sauerstoff aufnehmen.

Wiederhole die Übungen immer wieder und mache Dir im Alltag Deine Atmung immer wieder bewusst. Ziel ist es die Brustatmung zur Vollatmung umzuwandeln.

Flankenatmung

3. Eine weiter tolle Atemübung ist, die Bauchatmung wieder aufzunehmen. In die Hände, in den Bauch einatmen (Normal einatmen, nicht extra tief Luft holen) und beim Ausatmen die Lippen nur leicht öffnen (das ist die sogenannte Lippenbremse) und die Luft gegen den Widerstand raus strömen lassen.

Diese Atmung verbessert nicht nur den Sauerstoffaustausch, sondern wirkt sich auch positiv auf das Lymphsystem aus.



Tipp:

- Die Atemlehrerin von Christoph Ribbat erschienen im Suhrkampverlag 2020

- Den Atem steuern und mit ihm heilen. GEO Artikel von Diana Laarz

° Carola Speads/Spitz: Info auf Wikipedia

°° Carola Speads- Breathing: The ABCs, New York




Sonntag, 28. Juni 2020

"Rückgrat" haben...

"Sitz gerade" dieser Satz halt mir noch aus meiner Jugendzeit in den Ohren. Und auch ich gebe diesen Satz nur allzu gerne und viel zu oft, an meine Töchter weiter.
Unsere Wirbelsäule ist „stets" bemüht sich aufzurichten. Sich unterbewusst und ständig dem Alltag und seiner Beanspruchung zu stellen.
Ein hohes Maß an Flexibilität der Wirbelsäule und Muskelkraft der aufrichtenden Muskulatur ist von Nöten, um "Gerade" durch das Leben zu gehen.
Das "sich- groß- machen" ist was ganz konkretes und körperliches. Es wirkt sich positiv auf meinen gesamten Organismus aus.

Ich mache mich „groß",
…das Brustbein richtet sich nach vorne oben auf. Ich verändere meine Haltung.

…meine Blickrichtung verbessert sich. Ich schaue geradeaus und nicht mehr auf den Boden.
  Meine Halswirbelsäule wird entlastet.

…jetzt kann ich mein Umfeld besser wahrnehmen. Ich sehe und werde gesehen.
  Das erleichtert, um in Beziehung zu treten....und ein Lächeln auch :)

…meine Muskulatur wird aktiv, sie muss die Wirbelsäule gegen die Schwerkraft aufrichten.
  Ich fühle mich kraftvoll! Die Bandscheiben werden entlastet.

…dass die inneren Organe aus dem "Quetsch-Modus" heraus kommen. Ich bekomme mehr Luft. 
   Die Lunge kann einfacher arbeiten.

…dass hat einen großen Einfluss auf mein Bewusst sein!! 
  Ich bekomme eine ganz anderen Ausstrahlung. Das hat für mich eine ganz essentielle Bedeutung!

Kleiner Tipp am Rande:
Probier es mal aus….richte Dich auf...spüre nach, fühle wie sich dieses "Aufrichten" auf Deinen Körper auswirkt. Vielleicht musst Du es ein paar mal und in verschiedenen Ausgangspositionen (Stand, Sitz) machen, dass es für Dich erlebbar wird.

Was passiert, wenn ich mich "gerade richte"?
Was passiert, wenn ich meine Haltung verändere?

Aufrichten, gerade machen, ausrichten, stabilisieren, aufbauen, kräftigen, groß machen sind alles Verben, die meine Rückenmuskulatur stärken…..ich bekomme ein durchtrainiertes "Rückgrat"!!

Genauso, wie meine Haltung auf meinen Rücken einwirkt ….
Prägt meine innere Haltung meine Lebenseinstellung!!

Habe ich Rückgrat?

💬
"Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte, achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen, achte auf Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten, achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter, achte auf dein Charakter, denn er wird dein Schicksal!"
aus dem Talmund

💪 Rückenübungen:




Ellenbogen in 90° an den Körper anlegen,
dann die Arme nach außen drehen.

Bauch anspannen!


Arme sind gestreckt, den Bauch anspannen
 und das Band unter Spannung bringen und halten..

...dann die Schulterblätter nach- hinten anspannen!

                                                                                                                    

Variante zu Bild 2: Wichtig ist es den Bauch anzuspannen, 
das Band auf Zug bringen und dann....
.....Schulterblätter nach hinten- unten ziehen. 
Dabei die Bauchspannung halten.
Arme und Band bleiben in der Position.

Tipp: An eine Wand an lehnen, dann ist es einfacher die Bauchspannung zu halten   

Ellenbogen leicht beugen, Rücken gerade machen, Bauch anspannen. 
Dann die Knie von der Matte anheben, kurz halten ( auf 5 zählen), wieder abstellen. 
Das einige Male wiederholen.
Eine tolle GANZKÖRPERSPANNUNG 😀

                                                                                                                                         
Ausgangsposition ist der Vierfüßlerstand. Rechter Arm und linkes Bein sind gestreckt,
 gestreckt hoch/ tief bewegen (20 x wiederholen), dann die Diagonale wechseln.
Wichtig ist dabei den Rücken " gerade" zu halten und den Bauch mit anspannen.



Viel Spaß beim Rückentraining 😅



Sonntag, 24. Mai 2020

Standhalten



Standhalten…..
nicht aufgeben, durchhalten, beharrlich bleiben, konsequent sein, tapfer, unbeirrt, unnachgiebig, zäh und willensstark sein…….das sind Eigenschaften, die eher an Durchhalteparolen erinnern als an meinen Alltag.
Und doch haben gerade jetzt diese Eigenschaften ganz viel mit mir und meinem ganz „normalen“ Leben zu tun.
Müssen wir nicht alle irgendwie durchhalten?
Beim Laufen oder beim Rad fahren halte ich durch. Bei optimalen Bedingungen kein Problem. Ich möchte ans Ziel kommen. Ich habe trainiert und ich weiß was ich schaffen kann!!
Aber was ist, wenn es nicht normal läuft?
Wenn beispielsweise ein Sturm aufkommt und ich gegen den Wind laufen oder radeln muss?
Dann wird es richtig anstrengend! Ich muss deutlich mehr Muskelkraft aufwenden, um vorwärts zu kommen. Gleichzeitig wird mein Körper unbewusst alle Register ziehen, damit ich Sicher gegen den Sturm ankomme und nicht hinfalle.
Da stellt sich dann die Frage:“ Reicht meine Kraft aus, um an das Ziel zu kommen?“
Das Gute an den Stürmen und Lebens-stürmen ist, sie kommen und gehen……
Sie dauern nicht ewig!!! Und auf jedes Tief folgt ein Hoch.

Gerade in so einem „Sturmtief“ ist es gut, ...
wenn ich standhaft bin, durchhalten und beharrlich bleibe.
wenn ich zäh, stark und konsequent dem Sturm entgegen trete.
wenn ich mich nicht wie ein Blatt im Wind hin und her peitschen lasse,
sondern ich mich auf das besinne was wichtig ist und mir Kraft gibt.

In so einem Sturm macht es wenig Sinn, auf einem Bein zu stehen und quasi mit kleiner Standfläche zu glauben ...ich schaffe das ...mich haut so schnell nichts um….und Schwupps kommt die nächste Böe…..
Im Sturm stelle ich mich fest auf beide Beine….ich versuche die Standfläche zu vergrößern.
Genauso ist das doch in dieser Krise! Ich sollte mir Standfläche schaffen und genau das trainieren, was unter diesen extremen Bedingungen am meisten beansprucht wird.
Beim Laufen im Sturm oder auf unebenen Boden wird das Gleichgewicht, oder wie es in der Fachsprache heißt der propriorezeptive Sinn*, am meisten beansprucht.
Um Sicher durch den nächsten Sturm zu kommen, kann ich das Gleichgewicht richtig gut schulen und trainieren.**

Aber was ist mit meinen Geist, mit meiner Seele und mit meinen Verstand?
Wie kann ich den trainieren? Worauf lege ich meinen Focus?
- Bei den vielen Meinungen, Theorie und News, die auf mich einströmen….woran kann ich mich orientieren?
- Bei dem social-distancing…..wenn der Großteil der Meinungsbildung nur noch im Netz statt findet und nicht von Angesicht zu Angesicht?
Kann ich überhaupt einschätzen was Lügen oder Halbwahrheiten sind?
Ich frage mich ich, kann ich Anhand meines Wissen oder Nicht-wissen das Ganze überhaupt objektive beurteilen?

Meist beeinflusst mich in so einem Ausnahmezustand meine Gefühle und Gedanken.
Diese lassen mich auf „einem Bein“ stehen…..und können mich völlig verwirren…
Genau, dass schaffen diese ganzen Meldungen und Nachrichten aus dem Netz.
Jeder hat eine Meinung dazu und jeder meint er hat Recht!
Das alles verunsichert….….die verschiedenen News und Meinungsbilder sprechen meine Gefühle an und schüren meine Ängste!
Diese Nachrichten und das Nicht-hinterfragte-glauben, lassen mich auf einem Bein stehen….
Meine Stand wird wackelig. Ich treffe dann Entscheidungen oder lasse mich von etwas beeinflussen, was völlig fragwürdig ist.
Das ist wie ein Einbeinstand in einer Sturmböe…...meine Standfestigkeit sinkt!!

Ich weiß nicht, wie es euch geht......aber ich habe fest gestellt, meine Gefühle sind ambivalent und geben mir keinen Halt... .….mein Umfeld, kann mir nur bedingt Halt geben....….und für mein Leben gibt es gar keine Sicherheit!
In diesem Durcheinander, in dieser Unsicherheit gibt mir eine Geschichte aus der Bibel Zuversicht:
Da rief Petrus ihm zu: „Herr wenn Du es wirklich bist, befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen“. „Dann komm“: sagte Jesus. (Aus der Bibel aus Matthäus 14, 25-28)
Gegen den Sturm, gegen seine Angst und auch gegen seine Zweifel hat Petrus sich auf gemacht. Er ist über die Bordwand geklettert, hat seine Füße nass gemacht und hat den unsicheren Untergrund betreten. Immer fest seinen Blick auf Jesus geheftet.
Petrus ist mir da ein großes Vorbild…..Er hat seinen Blick auf Jesus gerichtet...egal was um hin herum passierte. Egal wie sehr der Sturm tobte! Egal wie unsicher alles war!
Er ist losgegangen, mit Blick auf Jesus.
Das ist mein Training und meine Stand zu gleich…..nur wenn ich meinen Focus auf das Wesentliche richte und das ist mein Glaube an Jesus, nur dann habe ich Sicherheit, Gewissheit und Halt!!

Wie ist das bei Dir? Worauf legst Du Deinen Focus?

Petrus ist erst dann gesunken, als er den Blick von Jesus abwendetet und auf den Sturm schaute!!!
Da bekam er aber mal so richtig Angst.
Er schrie verzweifelt, weil er merkt mit dem Blick auf den Sturm geht er unter.
In dieser Situation wartete Jesus nicht lange, er nahm Petrus an die Hand und rettet ihn! ……….Was für ein Gott! 💓💓

Wo schaust Du hin in dieser Krise?
Was glaubst Du in dieser Krise?
Wer beeinflusst Dich in dieser Krise?
Wie lebst Du in dieser Krise?


💬
*Der Propriozeptiver Sinn:
Die Propriozeption oder Tiefensensibilität wird oft auch “sechster Sinn” genannt. Dieses Sinnessystem gewährleistet die Empfindung von Lage, Haltung und Bewegungen des Körpers im Raum. Propriozeptive Informationen werden von mehreren Arten von Rezeptoren in Muskeln, Sehnen und Gelenken geliefert. dasgehirn.info

Das Gleichgewicht ist ganz wichtig für unseren Körper.
Wenn wir auf einem geraden Untergrund stehen, wissen wir unbewusst, wie unsere Füße auf dem Boden aufgesetzt sind.
Die Rezeptoren senden die Informationen an das Gehirn weiter und melden „Fuß auf dem Boden..Beschaffenheit eben“!
Bei Unebenheiten oder bei starkem Wind muss das ganze System reagieren und der Gleichgewichtssinn balanciert den Körper im „Raum“ aus. Jede noch so kleine Veränderung muss verbessert werden.Sonst würden wir stolpern oder sogar hinfallen.

Ein gut geschulter Gleichgewichtssinn ist eine sehr gute Sturtzprophylaxe.


💪
** Propriozeptives Training :
1.
 
Einbeinstand- Knie im Standbein ist leicht gebeugt


Einbeinstand. Ein Mitspieler kann die Schwierigkeit erhöhen, in dem er dir ein Ball zu wirft.

Mit offenen/geschlossenen Augen.(Das sollte möglichst in jedes Training integriert werden)



Variation:
Auf labiler Unterlage



2.


Standbein ist leicht gebeugt im Knie

Einbeinstand. Arme und Spielbein zu einem «Flugzeug» ausstrecken und den Körper ausbalancieren.

schwieriger

Ein Mitspieler sorgt für «Turbulenzen » und stößt leicht an Armen und Beinen.


Variation:

Auf labiler Unterlage

Tipp: Propriozeptives Training kann man überall einbauen- Bsp. Im Einbeinstand Zähne putzen😉

Einbeinstand ist überall möglich ;)


Mittwoch, 22. April 2020

Blickwinkel


Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit. Ich bin mit dem Rad unterwegs. 
Für einen Montagmorgen eher untypisch für mich, aber ich habe Zeit. Ich muss nicht pünktlich sein und ich werde auch von keinem Schüler erwartet…. Es fühlt sich komisch an.
Auf meinem Weg begegnen mir nur wenige Autos und noch weniger Menschen...es ist so unwirklich ruhig!!
Mit dem Rad kann ich kleine Straßen und Abkürzungen nehmen, die für das Auto verboten sind.
Und auf diesen kleinen Straßen ist gar NIEMAND unterwegs.
Alles liegt in einem Dornröschenschlaf….auch das kleine Dorf, auf das ich gerade herunterschaue.
Das Licht, die Stimmung ist einmalig. Kein Lärm...nur die Vögel sind zu hören!
Mir wird gerade bewusst an einem „gewöhnlichem“ Montagmorgen, hätte ich diesen Ausblick nicht gehabt…..….
Mein Ausblick: sanft eingebettet zwischen den Bergen liegt die kleine Ortschaft in der Morgensonne...Frühlingserwachen liegt in der Luft….wou!! (Leider habe ich kein Photo gemacht)😉

Nein, an einem gewöhnlichem Montagmorgen wäre ich wahrscheinlich reichlich verschlafen mit dem Auto in die Schule gehetzt!! Da zählt jede Minute…. So aber nicht heute.
Was für ein Unterschied!!
Diese kleine Veränderung lässt diesen Montagmorgen- Moment in einem anderen Licht erscheinen.
Ich schaue auf den Ort und die Straßen herunter, die ich normalerweise aus einer anderen Perspektive kenne….
Ich fahre immer meine gewohnten und ausgefahrenen Straßen. Meistens in Eile und voller Gedanken- was noch alles zu tun ist…..

Das gibt mir zu denken….welche ausgetreten Pfade folge ich tagtäglich…. aus welchem Blickwinkel schaue ich auf meine „Lebensstraße“ und auf meine Angelegenheiten?

Dieser andere Blickwinkel lässt diesen Montagmorgen- Moment gleich in einem anderen Licht erscheinen.
Lass ich mich herausfordern ...schaue ich „neu“ auf Angelegenheiten und Zusammenhänge hin...kann ich flexibel meine Perspektive ändern?
Manchmal müssen wir einfach nur den Blickwinkel verändern, um das Wunderbare...das „Neue“ um uns herum zu erkennen.
So wie diesen Montagmorgen- Moment ….ich habe eine kleine Veränderung vorgenommen… ich habe mich herausgefordert…..ich bin mit dem Rad gefahren….und nun darf ich diesen Moment erleben, obwohl alles im Ausnahmezustand ist.

Geschehnisse und Situationen kann ich oft nicht ändern oder beeinflussen, aber ich kann meine Haltung meinen Blickwinkel auf die Dinge ändern….ich kann meine Gewohnheiten hinterfragen und ändern!
Natürlich ist das nicht immer einfach, aber manchmal genügt eine kleine Veränderung damit man sich seiner eigenen Subjektivität wieder bewusst wird. Und manchmal ist dieses erkennen so wichtig, dass ich mich reflektiere und meinen Blickwinkel überdenke.

Ja, ich kann manche Dinge nicht ändern und ja, ich bin ein Kind meiner Zeit, aber ich kann das was ich verändern kann in die Hand nehmen und machen!!
Ich kann mich und meine Meinung herausfordern und überdenken!!

Ich muss mich nicht bestimmen lassen von dem allgemeinem Mainstream…
Ich muss mich nicht bestimmen lassen von der Angstmacherei….
Ich muss mich nicht bestimmen lassen „von dem klein oder groß reden“ eines Problems.
Ich muss mich nicht bestimmen lassen von Sorgen, Hektik oder Stress…
Ich muss mich nicht bestimmen lassen von meinen Selbstzweifeln und Gefühlen.
Ich muss mich nicht bestimmen lassen von täglich neuen Hiobsbotschaften.

Ein Muskel, der immer einseitig beansprucht wird verkürzt….
Ein Mensch der immer sitzt, dem verkürzt seine Muskulatur und dann kommen die Schmerzen.
Die Schmerzen kommen nicht unbedingt gleich...aber sie bauen sich auf.
Der Muskel verkürzt nicht nur ...er verkümmert regelrecht.

So ist das auch mit mir,
wenn ich immer in den gleichen ausgelatschten Pfaden bleibe….
wenn ich mich immer dem Negativen aussetze….
wenn ich mich von Sorgen beeinflussen lasse...
wenn ich mich immer dem gleichen „Montagmorgen-Moment“ aussetze...

Dann verkürzen meine „Seelen-Muskeln“….ich würde so gar soweit gehen und sagen….dann verkümmert meine Seele und irgendwann kommen die Schmerzen!!!

Nein, ich darf mich ausstrecken….wie es dem Muskel gut tut, wenn er gestreckt wird, so darf ich mich strecken...ich darf mich herausfordern lassen ...ich darf mich einlassen Zusammenhänge neu zu entdecken….ich darf Querdenken...ich darf meinen Blickwinkel verändern!!!

So möchte ich Dich jetzt herausfordern „neu“ über Dein Leben und Deine ausgetreten Pfade nach denken…..
Lass Dich nicht von diesen negativen Gedanken beeinflussen…. warum lässt Gott das alles zu...warum passiert so was …..warum gibt es Not, Elend und Krankheit….warum gibt es diese Seuche .....oder warum gibt es soviel Ungerechtigkeit auf dieser Welt!!
Auf diese Warum-Frage werden wir keine befriedigende Antwort finden!!
Warum-fragen ziehen mir immer den Boden unter den Füßen weg!! Wie ist das bei Dir?

Sondern lass Dich mal von diesem Gedanken herausfordern….
Gott hat alles im Griff, er weiß was los ist….er hat diese Welt geschaffen. Er liebt Dich….!!!
Mir gibt das die Hoffnung weiter zu machen.
Mir gibt das die Hoffnung durch zu halten.
Mir gibt das die Hoffnung das die Warum-Frage an anderer Stelle geklärt ist!!

Verändere Deinen Blickwinkel, und lass Dich nicht bestimmen von Deiner ausgetretenen Meinung!!
Strecke Dich aus, dass verhindert Deine Verkürzungen….
Strecke Dich aus nach einem Gott der Dich liebt...

Und denke über Deinen Lebensweg und Deinen Blickwinkel nach💭


Wie sieht Deinen Lebensweg aus?!
Ausgelatscht und etwas uneben....



...steinig und steil....

oder starr und hölzern ?!