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Sonntag, 24. Mai 2020

Standhalten



Standhalten…..
nicht aufgeben, durchhalten, beharrlich bleiben, konsequent sein, tapfer, unbeirrt, unnachgiebig, zäh und willensstark sein…….das sind Eigenschaften, die eher an Durchhalteparolen erinnern als an meinen Alltag.
Und doch haben gerade jetzt diese Eigenschaften ganz viel mit mir und meinem ganz „normalen“ Leben zu tun.
Müssen wir nicht alle irgendwie durchhalten?
Beim Laufen oder beim Rad fahren halte ich durch. Bei optimalen Bedingungen kein Problem. Ich möchte ans Ziel kommen. Ich habe trainiert und ich weiß was ich schaffen kann!!
Aber was ist, wenn es nicht normal läuft?
Wenn beispielsweise ein Sturm aufkommt und ich gegen den Wind laufen oder radeln muss?
Dann wird es richtig anstrengend! Ich muss deutlich mehr Muskelkraft aufwenden, um vorwärts zu kommen. Gleichzeitig wird mein Körper unbewusst alle Register ziehen, damit ich Sicher gegen den Sturm ankomme und nicht hinfalle.
Da stellt sich dann die Frage:“ Reicht meine Kraft aus, um an das Ziel zu kommen?“
Das Gute an den Stürmen und Lebens-stürmen ist, sie kommen und gehen……
Sie dauern nicht ewig!!! Und auf jedes Tief folgt ein Hoch.

Gerade in so einem „Sturmtief“ ist es gut, ...
wenn ich standhaft bin, durchhalten und beharrlich bleibe.
wenn ich zäh, stark und konsequent dem Sturm entgegen trete.
wenn ich mich nicht wie ein Blatt im Wind hin und her peitschen lasse,
sondern ich mich auf das besinne was wichtig ist und mir Kraft gibt.

In so einem Sturm macht es wenig Sinn, auf einem Bein zu stehen und quasi mit kleiner Standfläche zu glauben ...ich schaffe das ...mich haut so schnell nichts um….und Schwupps kommt die nächste Böe…..
Im Sturm stelle ich mich fest auf beide Beine….ich versuche die Standfläche zu vergrößern.
Genauso ist das doch in dieser Krise! Ich sollte mir Standfläche schaffen und genau das trainieren, was unter diesen extremen Bedingungen am meisten beansprucht wird.
Beim Laufen im Sturm oder auf unebenen Boden wird das Gleichgewicht, oder wie es in der Fachsprache heißt der propriorezeptive Sinn*, am meisten beansprucht.
Um Sicher durch den nächsten Sturm zu kommen, kann ich das Gleichgewicht richtig gut schulen und trainieren.**

Aber was ist mit meinen Geist, mit meiner Seele und mit meinen Verstand?
Wie kann ich den trainieren? Worauf lege ich meinen Focus?
- Bei den vielen Meinungen, Theorie und News, die auf mich einströmen….woran kann ich mich orientieren?
- Bei dem social-distancing…..wenn der Großteil der Meinungsbildung nur noch im Netz statt findet und nicht von Angesicht zu Angesicht?
Kann ich überhaupt einschätzen was Lügen oder Halbwahrheiten sind?
Ich frage mich ich, kann ich Anhand meines Wissen oder Nicht-wissen das Ganze überhaupt objektive beurteilen?

Meist beeinflusst mich in so einem Ausnahmezustand meine Gefühle und Gedanken.
Diese lassen mich auf „einem Bein“ stehen…..und können mich völlig verwirren…
Genau, dass schaffen diese ganzen Meldungen und Nachrichten aus dem Netz.
Jeder hat eine Meinung dazu und jeder meint er hat Recht!
Das alles verunsichert….….die verschiedenen News und Meinungsbilder sprechen meine Gefühle an und schüren meine Ängste!
Diese Nachrichten und das Nicht-hinterfragte-glauben, lassen mich auf einem Bein stehen….
Meine Stand wird wackelig. Ich treffe dann Entscheidungen oder lasse mich von etwas beeinflussen, was völlig fragwürdig ist.
Das ist wie ein Einbeinstand in einer Sturmböe…...meine Standfestigkeit sinkt!!

Ich weiß nicht, wie es euch geht......aber ich habe fest gestellt, meine Gefühle sind ambivalent und geben mir keinen Halt... .….mein Umfeld, kann mir nur bedingt Halt geben....….und für mein Leben gibt es gar keine Sicherheit!
In diesem Durcheinander, in dieser Unsicherheit gibt mir eine Geschichte aus der Bibel Zuversicht:
Da rief Petrus ihm zu: „Herr wenn Du es wirklich bist, befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen“. „Dann komm“: sagte Jesus. (Aus der Bibel aus Matthäus 14, 25-28)
Gegen den Sturm, gegen seine Angst und auch gegen seine Zweifel hat Petrus sich auf gemacht. Er ist über die Bordwand geklettert, hat seine Füße nass gemacht und hat den unsicheren Untergrund betreten. Immer fest seinen Blick auf Jesus geheftet.
Petrus ist mir da ein großes Vorbild…..Er hat seinen Blick auf Jesus gerichtet...egal was um hin herum passierte. Egal wie sehr der Sturm tobte! Egal wie unsicher alles war!
Er ist losgegangen, mit Blick auf Jesus.
Das ist mein Training und meine Stand zu gleich…..nur wenn ich meinen Focus auf das Wesentliche richte und das ist mein Glaube an Jesus, nur dann habe ich Sicherheit, Gewissheit und Halt!!

Wie ist das bei Dir? Worauf legst Du Deinen Focus?

Petrus ist erst dann gesunken, als er den Blick von Jesus abwendetet und auf den Sturm schaute!!!
Da bekam er aber mal so richtig Angst.
Er schrie verzweifelt, weil er merkt mit dem Blick auf den Sturm geht er unter.
In dieser Situation wartete Jesus nicht lange, er nahm Petrus an die Hand und rettet ihn! ……….Was für ein Gott! 💓💓

Wo schaust Du hin in dieser Krise?
Was glaubst Du in dieser Krise?
Wer beeinflusst Dich in dieser Krise?
Wie lebst Du in dieser Krise?


💬
*Der Propriozeptiver Sinn:
Die Propriozeption oder Tiefensensibilität wird oft auch “sechster Sinn” genannt. Dieses Sinnessystem gewährleistet die Empfindung von Lage, Haltung und Bewegungen des Körpers im Raum. Propriozeptive Informationen werden von mehreren Arten von Rezeptoren in Muskeln, Sehnen und Gelenken geliefert. dasgehirn.info

Das Gleichgewicht ist ganz wichtig für unseren Körper.
Wenn wir auf einem geraden Untergrund stehen, wissen wir unbewusst, wie unsere Füße auf dem Boden aufgesetzt sind.
Die Rezeptoren senden die Informationen an das Gehirn weiter und melden „Fuß auf dem Boden..Beschaffenheit eben“!
Bei Unebenheiten oder bei starkem Wind muss das ganze System reagieren und der Gleichgewichtssinn balanciert den Körper im „Raum“ aus. Jede noch so kleine Veränderung muss verbessert werden.Sonst würden wir stolpern oder sogar hinfallen.

Ein gut geschulter Gleichgewichtssinn ist eine sehr gute Sturtzprophylaxe.


💪
** Propriozeptives Training :
1.
 
Einbeinstand- Knie im Standbein ist leicht gebeugt


Einbeinstand. Ein Mitspieler kann die Schwierigkeit erhöhen, in dem er dir ein Ball zu wirft.

Mit offenen/geschlossenen Augen.(Das sollte möglichst in jedes Training integriert werden)



Variation:
Auf labiler Unterlage



2.


Standbein ist leicht gebeugt im Knie

Einbeinstand. Arme und Spielbein zu einem «Flugzeug» ausstrecken und den Körper ausbalancieren.

schwieriger

Ein Mitspieler sorgt für «Turbulenzen » und stößt leicht an Armen und Beinen.


Variation:

Auf labiler Unterlage

Tipp: Propriozeptives Training kann man überall einbauen- Bsp. Im Einbeinstand Zähne putzen😉

Einbeinstand ist überall möglich ;)


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