Hast du dir schon mal Gedanken gemacht über den Boden auf dem du stehst ? Oder welche Funktion der Boden unter dir hat ?
In der Regel machen wir uns über so was keine Gedanken. Es ist einfach so!
Ich musste mir Gedanken machen, als ich in meiner Ausbildung zur Körperpsychotherapeutin mit dem Rücken auf dem Boden lag und die Anweisung bekommen habe: 'Zu spüren ', wie mein Körper auf dem Boden liegt und wo der Körper den Boden berührt.
In dem Moment als ich da lag, kam mir der Gedanke in den Sinn, dass dieser Boden auf dem ich liege, tragend ist. Das dieser Boden in all seinen unterschiedlichen Facetten, egal ob hart oder weich, warm oder kalt immer da ist und mich trägt.
Der Boden ist so all gegenwärtig in meinem Leben, wie meine Beziehungen. Egal aus welchem Material mein Gegenüber geschnitzt ist, hat er oder sie Einfluss auf mich und mein erleben. Und auch ich bin so eine Einflussnehmerin auf meine Mitmenschen.
Hart und weich, Reibung und Annahme..
Kalt und warm. Unangenehm und Schutz..
Genauso, wie ich den Boden unter den Füßen spüre, erlebe ich auch meine Beziehungen.
Die guten und stabilen Beziehungen geben mir Sicherheit und Stärke. Die sind das tragende Element in meinem Sein!
Was bedeutet tragen?
Ich bekomme etwas, ich nehme etwas an.
In dem Moment in dem ich etwas annehme, trage ich Verantwortung. Ich bekomme etwas anvertraut. Und das was ich in meiner Hand habe und trage, lasse ich in der Regel nicht einfach fallen.
Ich gehe achtsam damit um. Ich wende Kraft auf um es sicher von A nach B zu transportieren.
Sollten WIR nicht genauso "tragend" miteinander umgehen?
Die Frage ist doch, wie ich diese Beziehung in diesem Moment gestalte?
Was bin ich für ein " Untergrund" für mein Gegenüber?
Stärkend, verlässlich, beständig und immer da?
Dann gibt es noch diese richtig fiesen und unangenehme Untergründe. Die so richtig übel sind. Spitz und instabil, steinig und steil.
Wie begegne ich solchen Menschen, die zu meinen unangenehmen Untergründe gehören ? Oder für wen bin ich so ein inakzeptabel Boden?
Als ich das so lag musste ich über meine Freundschaften nach denken.
Voll Dankbarkeit dachte ich an die lieben Menschen, die mich geprägt haben, die mich über die Jahre getragen habe!
Für mich ist Jesus ein großes Vorbild, er hat sich einfach hin gekniet und hat den Jünger die Füße gewaschen. Er hat Petrus einfach an die Hand genommen, damit er nicht untergeht, als er anfing ängstlich umherzuschauen. Jesus hat die Menschen voller Liebe und Mitgefühl angeschaut und geheilt
Genauso möchte ich versuchen Beziehungen zu leben. Mit Mitgefühl und Liebe, mutig die hilfesuchende Hand greifen. Hilfe anbieten und als Dienende, Begegnungen leben.
WAS für eine HERAUSFORDERUNG!!
Ja, ich kann es nur versuchen....meine Palette von Untergründen reicht von angenehm stärkend bis hin zu steinig und spitz!👀
Um so mehr erfüllt mich eine tiefe Dankbarkeit für die tolle, liebe, stabile und tragende Freundschaften die ich haben darf. ❤
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