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Montag, 27. Dezember 2021

Loslassen

💭Hast Du Dir schon mal Deine Hand angeschaut, wenn Du etwas festhältst? 

Im Greifen neigen sich die Finger immer zur Handinnenseite. Die Muskeln am Unterarm sind angespannt, die Sehnen treten hervor. Je nachdem wie schwer der Gegenstand in deiner Hand ist oder wie fest du hältst, zeichnen sich die Muskelstränge deutlich unter der Haut ab. Die Anspannung durch das Festhalten ist spürbar.
Je schwerer der Gegenstand ist und je fester ich halten muss überträgt sich die Spannung auf den gesamten Körper. Das Halten schwere Gegenstände fordert eine enorme körperliche Anstrengung heraus.
Es gibt aber auch die leichten Dinge, die wir in der Hand halten, die kaum eine Anspannung hervorrufen. Die wir locker über längere Zeit und ohne Mühen tragen können. Hier ist die Schwere nicht relevant, der wesentliche Faktor ist in diesem Fall die Dauer. Wenn ich etwas über einen Zeitraum in der gleichen Position in der Hand halte, verkrampfen sich meine Muskeln. Das statische Halten fordert uns zwar im ersten Moment nicht wesentlich, aber für den Muskel ist das auf Zeit Höchstleistung.
Bei beiden Formen des Greifens zeigen die Finger immer zu einem!
Bei beiden Formen des Greifens geht immer eine gewisse Spannung mit!

💬Und was passiert, wenn wir loslassen?

Erstmal werden meine Augen aktiv. Ich suche mir einen sicheren oder stabilen Platz, wo ich meinen Gegenstand abstellen kann. Ich vertraue meinem Urteilsvermögen und stelle den Gegenstand neben mich. 
Die Hand öffnet sich, die Finger zeigen nach außen, Spannung lässt nach, die Muskeln entspannen sich, die Sehnen stechen nicht mehr so deutlich hervor, die Arme werden weich und eine Entlastung macht sich breit!
Das gleiche passiert auch, wenn ich einen leichten Gegenstand aus einer verharrenden Position weglege.
Die Finger zeigen nach außen und jetzt ist meine Hand wieder bereit etwas Neues zu nehmen.
Loslassen bedeutet nicht, dass ich es weggebe oder es nicht mehr wertschätze. 
Loslassen bedeutet einfach, ich bin bereit weiter zu machen!

Geht es uns nicht in allen Bereichen des Lebens so?
Wenn ich krampfhaft etwas festhalte, ist meine Anspannung riesengroß. Die Finger sind auf mich gerichtet....es hat immer was mit meinem Ego zu tun!

Ich habe mir überlegt, ob das halten und loslassen nicht auch auf meine Beziehungen übertragbar ist,
zum Beispiel auf meine Töchter....
Wenn ich aus welchen Gründen auch immer meine Kinder festhalte, ist meine Anspannung riesengroß.
Wenn ich aber meine Kinder ziehen lasse und sie loslasse, passiert genau das gleiche wie oben beschrieben.

Meine Augen werden aktiv, ich begleite meine Tochter bei der Suche nach einem guten Platz, ich vertraue meiner Tochter, auf meine Erziehung und meinem Gott, ich lass sie gehen.!
Ich stelle mein Ego hinten an!
Anspannung und Reibereien fallen ab, Beziehungsentlastung macht sich breit!
Grenzen und Raum bekommen eine klare Definition.
Freiheit und Vertrauen können sich ausbreiten!

💝Meine Hand ist geöffnet, ich bin bereit mit meiner Tochter unsere Beziehung neu zu gestalten. 
    Die Beziehungsgestaltung liegt nun in 4 zueinander zeigenden Händen! 
💝Meine Hand ist frei, ich bin bereit sie sofort aufzufangen, wenn sie stolpert! 

Eine Mutter- Kind- Beziehung ist geprägt vom Loslassen.
Das fängt bereits bei der Geburt an....
Ein Kleinkind lernt erst NEIN- Sagen, grenzt sich klar ab. Nimmt sich als eigenständiges Menschlein wahr. Das Kind fängt an seine Individualität zu entwickeln. 
Und erst in dem auf-Abstand-gehen, in dem Wissen um sich als eigene Person, kann der Mensch Nähe zu lassen. 
Wenn ich meinem Gegenüber die Freiheit gebe sich selbst zu entwickeln, dann ist diese Loslassen Liebe!

Jeder von uns ist individuell, möchte als eigenständige Persönlichkeit gesehen werden und möchte Raum und Freiheit zum Leben haben!
Und genau das erfahre ich als gläubiger Mensch .....das ist die Liebe Gottes als mein Vater. Ich habe mein Leben. Ich habe die Freiheit selbst zu entscheiden. Ich habe Raum mich zu entfalten. Ich darf hingehen, wo ich will.
Ganz schön viel ICH....aber ist es nicht das was eine gute Eltern-Kind-Beziehung ausmacht?
Dem Kind die Freiheit zu geben sein ich zu entwickeln.
So ist das auch bei Gott, er drängt sich nicht auf, ist einfach da, lässt dich dein ich entwickeln!
Er streckt dir einfach seine geöffnete Hand entgegen. Gott bietet Dir Vergebung und Freiheit bedingungslos an!! Gottes Hand ist offen für Beziehung.... zugreifen darfst DU!

Genauso möchte ich die Beziehung zu meinen Töchtern leben...
Genauso möchte ich immer meinen Töchtern die offenen Hände entgegen strecken...

Absolut dankbar bin ich, dass meine Eltern mich losgelassen haben.
Absolut dankbar bin ich Gott, der mir seine ausgestreckte Hand reicht!😍



Armband: Mutter-der-Braut 😊
loslassen und das Leben feiern!




...und was soll ich sagen die Beziehung zu meinen Töchtern verändert sich! 

Sie ist vertraut, neu, wundervoll, spannend, abwechslungsreich, herzlich, fröhlich, charmant, ungewohnt, lustig und was ganz Besonderes!

Vielen Dank dass IHR meine Töchter seid!💕




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