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Mittwoch, 27. November 2019

Auf den Felgen laufen



Barfuß stehe ich neben meiner Freundin. Ich erzähle ihr von meiner Wanderung und wie auf mysteriöserweise mein Zehnagel von oben blau geworden ist. 
Ich kann es mir einfach nicht erklären, meine Schuhe sind doch groß genug und super bequem.
Ihr Blick wandert zu meinen Füßen und sie sagt ganz trocken zu mir : „Ist ja kein Wunder, du läufst auf den Felgen. Schau Dir doch Dein Vorfuß mal an, wie platt der auf dem Boden liegt!“
Und je platter der Fuß auf dem Boden liegt und je mehr Belastung auf dem Vorfuß ist, je mehr drückt es die Zehen nach oben.“
Ganz einfache Physik.
Nachdenklich richte ich meinen Blick ebenfalls auf meinen Fuß ….

Da stehe ich… mir fällt zum ersten Mal so richtig auf, dass ich volle Belastung auf dem Vorfuß habe, mein Fuß ist richtig breit….wie ein Entenfuß :(
Meine Freundin hat recht!!

Fußgewölbe?? Kaum vorhanden!! Schmerzen habe ich keine... noch keine, aber ich nehme Kollateralschäden in Kauf. Obwohl ich bereits auf den Felgen laufe, laufe ich weiter.
Treibe meinen Körper zu Höchstleistung an.
Was mute ich mir und meinem Körper eigentlich zu??

Das stellt sich mir auch die Frage:

Wie gehe ich mit mir um?
Wenn ich Tag für Tag durch mein Leben ziehe ….
wenn einen Termin den anderen jagt…
wenn ich trotz Müdigkeit weiter „gehe“???

Was mute ich mir zu….
wenn mein Körper die ersten Signale sendet…..Pause benötigt…..
oder wenn mein Körper blaue Flecken bekommt und ich trotzdem weiter mache…...ja was mute ich mir da eigentlich zu ?!

Höre ich in mich rein...halte ich mal inne und überlege mir, was brauche ich …..was stärkt mich ….was gibt mir Kraft oder....was gibt mir Halt???

Bisher? Fehlanzeige !!!……. ich mache weiter….schließlich halten Felgen auch so einiges aus….auch wenn es nicht mehr rund läuft, das Rad/ die Felge dreht sich immer weiter!!
Folgeschäden noch nicht in Sicht…... momentan noch sehr weit weg und doch werden sie kommen! Mein Verstand kennt die Konsequenz für dieses Verhalten…. mit meinem Fachwissen weis ich, was auf meinen Fuß zu kommt.
Genauso wie das Rad einen Achter bekommt, bekommt mein Fuß einen Achter!!
(10 Jahre so weiter, dann habe ich einen beginnenden Hallux vallgus*….und dass schränkt ein!!)

Genauso weis ich im Alltag, wenn ich nicht für mich sorge, wenn ich immer weiter mache, wenn ich über meine Grenzen gehe, bekomme ich einen „Achter.“
Ich brauche eine Kraftquelle…..ich brauche etwas, dass mich täglich stärkt und mir die nötige Kraft gibt, um weiter zu machen…. Ich brauche etwas um keine irreparablen Schäden zu bekommen!!!

Mein Fuß braucht ein Trainingsprogramm ; ) Mein Körper braucht Achtsamkeit.
Meine Seele braucht Halt!

Und Was brauchst Du ?



* Hallus Vallgus: Ist eine Fehlstellung des Großzehengrundgelenks. Die Großzehe weicht dabei nach außen ab und nicht selten entsteht eine Reizung bzw. Entzündung im Gelenk.

Warum ist es so wichtig das Fußgewölbe zu trainieren:

Die Aufgaben des Fußes sind sehr vielfältig. Zum einen ist er unser Fundament er trägt und federt unser ganzes Gewicht ab.
Und zum anderen dient er zur Fortbewegung und hält jeglicher Belastung stand.

Das Wunderwerk Fuß besteht aus 28 Knochen. Durch die unterschiedlichen Gelenke( oberes Sprunggelenk, unteres Sprunggelenk, Mittelfußgelenke und Zehengrundgelenk) ist die Gelenkigkeit und Beweglichkeit garantiert.
Die Muskelgruppen (Waden- und Schienbeinmuskeln, Fußsohlenmuskeln und tiefe Ballenmuskeln) sind für das aktive Zusammenspiel verantwortlich.

Durch die vielfältigen Aufgaben und die hohe Belastung ist es wichtig den Fuß zu trainieren und zu pflegen.
Ein gut trainierter Fuß dient auch zur Sturzprophylaxe.

Hier ein paar Übungen:


Vorfuß entspannt!
Vorfußgewölbe angespannt!


Ansicht von oben...entspannt (mit blauem Zeh)
Ansicht von oben....Vorfuß anspannen,
ohne die Zehen in den Boden zu krallen!!


Dehnung vom Fußgewölbe

Fußgewölbe punktuell massieren mit halben Tennisball
 bei gleichzeitiger Arbeit am Schreibtisch
Mit der Faszienrolle das Fußgewölbe abrollen

     
Kräftigung  der Fußmuskeln
Zehenstand
Kräftigung der Fußmuskeln
und Schulung der Sensomotorik..
Der Einbeinstand!