Barfuß
stehe ich neben meiner Freundin. Ich erzähle ihr von meiner
Wanderung und wie auf mysteriöserweise mein Zehnagel von oben blau
geworden ist.
Ich kann es mir einfach nicht erklären, meine Schuhe
sind doch groß genug und super bequem.
Ihr Blick wandert zu meinen Füßen und sie sagt ganz trocken zu mir
: „Ist ja kein Wunder, du läufst auf den Felgen. Schau Dir doch
Dein Vorfuß mal an, wie platt der auf dem Boden liegt!“
„Und
je platter der Fuß auf dem Boden liegt und je mehr Belastung auf dem Vorfuß ist, je mehr drückt es die Zehen nach oben.“
Ganz
einfache Physik.
Nachdenklich
richte ich meinen Blick ebenfalls auf meinen Fuß ….
Da
stehe ich… mir fällt zum ersten Mal so richtig auf, dass ich volle
Belastung auf dem Vorfuß habe, mein Fuß ist richtig breit….wie
ein Entenfuß :(
Meine
Freundin hat recht!!
Fußgewölbe?? Kaum vorhanden!! Schmerzen habe ich keine... noch keine, aber ich
nehme Kollateralschäden in Kauf. Obwohl ich bereits auf den Felgen
laufe, laufe ich weiter.
Treibe
meinen Körper zu Höchstleistung an.
Was
mute ich mir und meinem Körper eigentlich zu??
Das
stellt sich mir auch die Frage:
Wie
gehe ich mit mir um?
Wenn
ich Tag für Tag durch mein Leben ziehe ….
wenn
einen Termin den anderen jagt…
wenn
ich trotz Müdigkeit weiter „gehe“???
Was
mute ich mir zu….
wenn
mein Körper die ersten Signale sendet…..Pause benötigt…..
oder
wenn mein Körper blaue Flecken bekommt und ich trotzdem weiter
mache…...ja was mute ich mir da eigentlich zu ?!
Höre
ich in mich rein...halte ich mal inne und überlege mir, was brauche
ich …..was stärkt mich ….was gibt mir Kraft oder....was gibt mir
Halt???
Bisher?
Fehlanzeige !!!……. ich mache weiter….schließlich halten
Felgen auch so einiges aus….auch wenn es nicht mehr rund läuft,
das Rad/ die Felge dreht sich immer weiter!!
Folgeschäden
noch nicht in Sicht…... momentan noch sehr weit weg und doch werden
sie kommen! Mein Verstand kennt die Konsequenz für dieses
Verhalten…. mit meinem Fachwissen weis ich, was auf meinen Fuß zu kommt.
Genauso
wie das Rad einen Achter bekommt, bekommt mein Fuß einen Achter!!
(10
Jahre so weiter, dann habe ich einen beginnenden Hallux
vallgus*….und dass schränkt ein!!)
Genauso
weis ich im Alltag, wenn ich nicht für mich sorge, wenn ich immer
weiter mache, wenn ich über meine Grenzen gehe, bekomme ich einen
„Achter.“
Ich
brauche eine Kraftquelle…..ich brauche etwas, dass mich täglich
stärkt und mir die nötige Kraft gibt, um weiter zu machen…. Ich
brauche etwas um keine irreparablen Schäden zu bekommen!!!
Mein
Fuß braucht ein Trainingsprogramm ; ) Mein Körper braucht
Achtsamkeit.
Meine
Seele braucht Halt!
Und
Was brauchst Du ?
*
Hallus
Vallgus: Ist
eine Fehlstellung des Großzehengrundgelenks. Die Großzehe weicht
dabei nach außen ab und nicht
selten entsteht eine Reizung bzw. Entzündung im Gelenk.
Warum
ist es so wichtig das Fußgewölbe zu trainieren:
Die
Aufgaben des Fußes sind sehr vielfältig. Zum einen ist er unser
Fundament er trägt und federt unser ganzes Gewicht ab.
Und
zum anderen dient er zur Fortbewegung und hält jeglicher Belastung
stand.
Das
Wunderwerk Fuß besteht aus 28 Knochen. Durch die unterschiedlichen
Gelenke( oberes Sprunggelenk, unteres Sprunggelenk, Mittelfußgelenke
und Zehengrundgelenk) ist die Gelenkigkeit und Beweglichkeit
garantiert.
Die
Muskelgruppen (Waden- und Schienbeinmuskeln, Fußsohlenmuskeln und
tiefe Ballenmuskeln) sind für das aktive Zusammenspiel
verantwortlich.
Durch
die vielfältigen Aufgaben und die hohe Belastung ist es wichtig den
Fuß zu trainieren und zu pflegen.
Ein
gut trainierter Fuß dient auch zur Sturzprophylaxe.
Hier
ein paar Übungen:
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Ansicht von oben...entspannt (mit blauem Zeh) |
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Ansicht von oben....Vorfuß anspannen, ohne die Zehen in den Boden zu krallen!! |
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Dehnung vom Fußgewölbe |
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Fußgewölbe punktuell massieren mit halben Tennisball bei gleichzeitiger Arbeit am Schreibtisch |
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Mit der Faszienrolle das Fußgewölbe abrollen |
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Kräftigung der Fußmuskeln Zehenstand |
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Kräftigung der Fußmuskeln und Schulung der Sensomotorik.. Der Einbeinstand! |